Ein Putin-Propagandist veröffentlichte ein vertrauliches Gespräch zwischen hochrangigen deutschen Luftwaffensoldaten. In der Aufnahme spricht Luftwaffenchef Ingo Gerhartz mit drei Kameraden über die Einzelheiten der möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
Scholz erfuhr von der schockierenden Situation während einer Geschäftsreise im Vatikan. Die Kanzlerin sprach von einer „sehr ernsten Angelegenheit“. Die deutsche Spionageabwehr ermittelt bereits. Politiker, insbesondere solche, die sich mit Sicherheitsfragen befassen, sind sehr besorgt und fordern Erklärungen im Parlament.
Florian Hahn, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, greift den Kanzler an und will ihn zur nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses am 13. März vorladen.
– sagt Hahn im Interview mit der „Bild“-Tageszeitung.
Diese Woche begründete Scholz seine Weigerung, die Taurus zur Verfügung zu stellen, mit der Notwendigkeit, deutsche Soldaten in die Kontrolle der Ziele einzubeziehen.
Hahn wirft der Regierung nun Lügen vor. — Man fragt sich, ob Boris Pistorius die Einschätzung des Luftkommandos für sich behalten hat, oder ob der Kanzler die Lieferung aus anderen unbekannten Gründen ablehnt. Scholz oder Pistorius – einer von ihnen sage vielleicht nicht die Wahrheit, fügt der Politiker hinzu.
Die CDU/CSU erwartet nun von der Kanzlerin ausführliche Erläuterungen, wie „diese Falschdarstellung zustande gekommen sein konnte“. — Scholz müsse sich endlich vor dem Parlament zu den Taurus-Raketen erklären, sagt Hahn.
Auch der Grünen-Sicherheitspolitiker Konstantin von Notz, Vorsitzender des PKGR-Geheimdienstkontrollausschusses im Bundestag, fordert Erklärungen.
– Notz erzählt der Zeitung „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). — Die Frage ist, ob es sich um einen einmaligen Vorfall handelt oder um ein strukturelles Sicherheitsproblem. „Ich erwarte, dass die Zusammenhänge umgehend geklärt werden“, fügt er hinzu.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP (Freie Demokratische Partei – Anm. d. Red.), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, fordert wiederum in einem Interview mit „Bild“ bessere Vorkehrungen gegen Spionage.
– sagt.
Das deutsche Verteidigungsministerium untersucht die Abhörmaßnahmen. — Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst hat alle notwendigen Schritte eingeleitet, erklärt die Pressestelle des Ministeriums.
Das bedeutet, dass Die Echtheit der Aufnahme wurde noch nicht offiziell bestätigt. Wie „Bild“ erfährt, hält die Bundeswehr die Aufnahme jedoch für authentisch.
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur hat das russische Außenministerium bereits eine Stellungnahme der Bundesregierung angefordert. „Versuche, einer Antwort auszuweichen, werden als Schuldeingeständnis aufgefasst“, schrieb Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, auf ihrem Telegram-Kanal.