„Wir tanzen, wann immer wir wollen!“. «Freier Tanz!». „Religion und Recht getrennt“. Jeden Karfreitag werden in deutschen Städten solche Schilder aufgestellt und es kommt zu Protesten. Warum ja, in Deutschland – einem Land, in dem sich zwei Drittel der Bevölkerung religiös bekennen, überwiegend protestantisch oder katholisch – dasErinnerung an die Kreuzigung Christi Es ist einer der Stille Tage, Tage der Stille oder des Schweigens. Kein Tanzen. Der einzige, der trotz großer Unterschiede von Land zu Land in gewisser Weise im gesamten Staatsgebiet beobachtet wird.
Der Ursprung liegt im Mittelalter
Ursprünglich aus dem Mittelalter stammend, hat das Verbot in der Neuzeit Gesetzeskraft angenommen und ist mit dem milderen, aber sehr nachweisbaren Schutz verbunden, der in der Verfassung den Sonn- und Feiertagen gewährt wird, die als „Tage der Ruhe von der Arbeit und der geistlichen Erhebung“ verstanden werden » (Artikel umgesetzt durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, übernommen aus der Weimarer Verfassung). Die Folge ist, dass am Karfreitag nicht getanzt wird oder zumindest nicht getanzt werden sollte. Und mehrere kann man theoretisch auch nicht machen andere Dinge.
70-Stunden-Stopp in Bayern
Das Tanzverbot gilt je nach Bundesland in unterschiedlicher Form. In Berlin, einer der atheistischsten Städte Europas, ist das Verbot am stärksten eingeschränkt: Freitags von vier Uhr nachmittags bis neun Uhr abends, eine Zeit, in der tatsächlich nicht viele Menschen tanzen, selbst wenn irgendwo in der deutschen Hauptstadt ist immer in Party. Das Bundesland mit der längsten Einschränkung ist jedoch das katholische Bayern: 70 Stunden, von zwei Uhr morgens am Gründonnerstag bis Mitternacht am Samstag; Bußgelder bis zu 1.500 Euro möglich.
Auch die Bundesliga bleibt stehen. Und keine Ghostbusters
Neben dem Verbot des Tanzens und damit der Organisation von Tanzveranstaltungen darf man am Karfreitag (wiederum abhängig vom Bundesland, Deutschland ist ein Bundesland) in der ersten und zweiten Bundesliga nicht Fußball spielen, umziehen, das Auto waschen, den Fensterladen öffnen eines Spielzimmers. Natürlich sind Geschäfte und Supermärkte wie an fast allen anderen Feiertagen und Sonntagen geschlossen. Darüber hinaus gibt es eine Liste von 700 Filmen, die nicht im Kino gezeigt werden dürfen: darunter „Heidi“ und „Ghostbusters“.
„Wie die Scharia?“
Es ist offensichtlich, dass die Proteste weit verbreitet sind und dass die Forderung, Religion vom Gesetz zu trennen, ununterbrochen besteht. Dieses Jahr die Zeitung Die Welt Er fragt sich, ob das Verbot nicht etwas an die Scharia erinnert. Einige Organisationen – vor allem mit den Liberalen, den Grünen und der Piratenpartei verbunden – protestieren offiziell.
Brian von Nazareth auf dem Platz
Einige verstoßen vorsätzlich gegen das Verbot. Seit 2013 findet beispielsweise in Bochum eine öffentliche Vorführung des satirischen Films „Brian von Nazareth“ der Monty-Python-Gruppe statt, die mit Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen verbunden ist. Auf der anderen Seite bestehen die Kirchen jedoch darauf, dass das Verbot aufrechterhalten wird und der Karfreitag dem Gedenken an die Kriege, Katastrophen, den Terrorismus und das Leid der Welt gewidmet wird. Streitfall öffnen. Mit einem gewissen Vorteil für das traditionell-religiöse Deutschland: Laut einer YouGov-Umfrage haben 52 % der Deutschen nichts gegen das Tanzverbot.
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