In Deutschland legalisiert man Cannabis, in Italien gibt es ein Volksgesetz, das dasselbe sagt

Das deutsche Unterhaus stimmte heute für „legalisieren„Cannabis. Die Reform ist das Ergebnis einer Vereinbarung der „Ampel“-Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen und sieht vor, dass Volljährige ab dem 1. April bis zu drei Pflanzen anbauen können, ab dem Sommer auch um es in Cannabis-Clubs, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen zu verwenden und zu kaufen, die Genehmigungen zum Anbau und Vertrieb der Pflanze erhalten.

Sie können 50 Gramm zu Hause haben und 25 Gramm ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bei sich tragen. Die Vorschriften sehen, wie überall dort, wo es legalisiert wurde, vor, dass Minderjährige keinen Kauf tätigen können. Personen zwischen 18 und 21 Jahren dürfen nur bis zu 30 g mit einem maximalen THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol) von 10 % kaufen.

Deutschland ist nach Malta und Luxemburg das dritte europäische Land, das seine Cannabisgesetze radikal reformiert, aber es ist das bevölkerungsreichste Land in der Europäischen Union und nach Kanada der zweite G7-Staat, der die Pflanze legalisiert.

Die Polizei meinte, dass die recht komplizierten Regeln zunächst vielleicht schwer umzusetzen seien, doch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), ein sehr gemäßigter Arzt, begründete diese erste Legalisierung mit Gründen zugunsten der öffentlichen Gesundheit und des wirtschaftlichen Potenzials, das sich aus der Besteuerung ergibt – schätzungsweise sieben Millionen Verbraucher.

Die deutsche Entscheidung bestätigt, dass bei der freien Diskussion bestimmter Themen Pragmatismus an die Stelle von Ideologie tritt, selbst wenn es um Entscheidungen für den persönlichen Gebrauch, einschließlich psychoaktiver Moleküle, geht. Die Abstimmung bestätigt auch die Ernsthaftigkeit Deutschlands, eines Landes, in dem die Vereinbarungen zwischen den politischen Parteien bei der Bildung einer Regierungskoalition nicht nur transparent gemacht, sondern auch respektiert werden.

Da man in Italien nicht mit einer solchen Klarheit und Ernsthaftigkeit rechnen kann, besteht die Möglichkeit, für weitere zwei Monate einen Volksinitiativen-Gesetzentwurf zu unterzeichnen, der die gleichen Regeln vorsieht, die heute in Deutschland verabschiedet wurden. Sie unterschreiben online unter IoColtivo.org.

Elisabeth Derichs

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