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Die Schuldenbremse in Deutschland schreibt vor, dass das öffentliche Haushaltsdefizit 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten darf. Eine Änderung dieser Regeln bedarf der Zustimmung einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag und im Bundestag.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagte heute jedoch, dass Deutschland angesichts des wachsenden Schuldendrucks eine Lockerung dieser Schuldenbremse in Erwägung ziehen sollte. Reuters-Quellen zufolge befürchtet man im Finanzministerium jedoch, dass ein solcher Schritt die Inflation verschlimmern könnte.
„Deutschlands Schuldenbremse ist relativ eng angesetzt, so dass die jährliche Nettoschuldengrenze um etwa einen Prozentpunkt des BIP gesenkt werden könnte, während die Schuldenquote weiterhin rückläufig ist“, erklärte der Währungsfonds. Dies würde Berlin laut seiner Einschätzung mehr Spielraum für „dringend benötigte“ öffentliche Investitionen geben.
Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts im vergangenen November wiesen die deutschen Staatsfinanzen ein Defizit von 60 Milliarden Euro auf. Dies veranlasste die Regierung zu einer Haushaltsrevision.
Eine Reform der Schuldenbremse würde zwar die Haushaltskonsolidierung erleichtern, doch seien auch Reformen erforderlich, um den mittelfristigen Ausgabendruck zu verringern und die Einnahmen zu steigern, fügte der IWF hinzu.
Finanzminister Christian Lindner verteidigt die Schuldenbremse vehement. Reuters-Quellen aus seinem Ministerium zufolge birgt die IWF-Empfehlung jedoch Risiken.
„Die Reform der Schuldenbremse birgt das Risiko, die Inflation wieder anzukurbeln, die gerade erst wieder abflauen wird“, heißt es in den Quellen. Höhere Schulden bedeuten auch höhere Zinskosten.
Der IWF hat in seinem April-Ausblick zur Weltwirtschaft seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr auf 0,2 Prozent gesenkt und erwartet für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,3 Prozent. In diesem Jahr rechnet der Währungsfonds mit einer allmählichen Erholung, die seiner Ansicht nach dank niedrigerer Inflation vom Konsum getragen werden soll.
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