Es gibt kaum eine Waffe, nach der die Ukraine so sehr gesucht hat wie den Panzer Leopard 2. Das erste, von Kanada gespendete, ist bereits unterwegs. Ursprünglich wurden Exporte von Deutschland blockiert, doch in den letzten Tagen hat sich die Rolle umgekehrt: Jetzt ist Berlin ein imaginärer Drücker, der sich für Kiew einsetzt. Eine Reihe anderer Verbündeter zögert, Leoparden einzusetzen. Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleby haben zwölf westliche Verbündete versprochen, Kiew „in der ersten Welle“ mit 120 bis 140 verschiedenen Panzern zu beliefern.
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Der stellvertretende ukrainische Außenminister Andriy Melnyk fordert die Bildung einer großen Geberkoalition, die dringend ihre Leopard-Panzer schicken wird, um der Ukraine zu helfen. Bisher haben nur die Polen und die Deutschen Lieferungen zugesagt, andere Länder dämpfen die ursprünglichen Erwartungen deutlich.
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Deutschland wird 14 modernere Leoparden entsenden, für die Ersatzteile hergestellt werden und die somit einfacher zu warten sind. Während Polen einen älteren Typ wählte, allerdings auch jeweils nur 14 Stück.
Andere Länder dämpfen die anfänglichen Erwartungen deutlich. Spanien sprach von Dutzenden Panzern, wird nach Informationen der Zeitung El País aber letztendlich maximal sechs schicken. Die niederländische Regierung hatte ursprünglich 18 Leoparden in Betracht gezogen, zögert nun aber.
Obwohl der erste Leopard am Sonntagnachmittag in die Ukraine reist, ist er eine von nur vier Maschinen, die Kanada verschickt.
Gleichzeitig sah der ursprüngliche Plan vor, dass die Alliierten sich zusammenschließen und die Ukraine zwei Bataillone Leoparden, also etwa sechzig Panzer, aufstellen würde.
Scholz‘ Telefonate
Die Rolle Deutschlands, das ursprünglich den Export seiner Leoparden blockierte, wird nun umgekehrt. Die Süddeutsche Zeitung und das Magazin Spiegel fanden heraus, dass Bundeskanzler Olaf Scholz deshalb aktiv Lobbyarbeit für die Ukraine betreibt.
Laut deutschen Medien fordert Scholz die Staats- und Regierungschefs nun dazu auf, nicht länger zu zögern und einen Teil der Panzer der Ukraine zu überlassen.
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Der Bund übe generell Druck auf die Bundesländer aus, die zwar indirekt Leopard-Panzer versprochen, aber nichts dafür getan hätten, berichten Quellen der Süddeutschen Zeitung und des Spiegel-Magazins.
Das Zögern bestätigt paradoxerweise die Worte des Bundesverteidigungsministers. Boris Pistorius warnte vor einigen Wochen, dass die Bereitschaft, Leoparden zu spenden, auf den ersten Blick viel stärker zu sein scheint, als sie tatsächlich ist.
Darüber hinaus gibt es Probleme mit Polen, das auf seinem Territorium keine Panzerreparaturwerkstätten haben möchte, es sei denn, der örtliche Staatskonzern profitiert davon. Deshalb müssen ukrainische Soldaten schwer beschädigte Maschinen zur Inspektion durch Techniker nach Litauen schicken.
Deutschland verhandelt derzeit mit der Slowakei, wo ein Hintergrund für eine Reihe westlicher Systeme geschaffen werden könnte.
Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleby versprachen zwölf westliche Verbündete, Kiew „in der ersten Welle“ mit 120 bis 140 verschiedenen Panzern zu beliefern, nicht nur die deutschen, sondern auch den britischen Challenger 2 und den amerikanischen M1 Abrams.
Ende Januar spekulierten deutsche Medien darüber, dass auch Tschechien seine Leopard-Panzer der Ukraine überlassen könnte. Doch das Verteidigungsministerium schloss dies aus.
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