„Unser Ziel ist es, den Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit einzuschränken“, begründete Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach die neuen Verbote. „Das ist wichtig zum Schutz der Gesundheit und insbesondere zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.“

Der Besitz kleiner Mengen der Substanz zum Freizeitgebrauch wurde in Deutschland Anfang des Monats legalisiert. Seit dem 1. April dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Marihuana bei sich tragen und eine Person darf drei Pflanzen für den Eigenbedarf anbauen. AP weist darauf hin, dass sich insbesondere die bayerische konservative Landesregierung lautstark gegen diesen Schritt ausgesprochen habe.

Der zweite Teil der neuen Gesetzgebung wird es Personen über 18 Jahren ermöglichen, gemeinnützigen Grow Clubs beizutreten, von denen sie dann legal Marihuana kaufen können. Das Gesetz tritt am 1. Juli in Kraft.

Die bayerische Regierung begründet das Verbot des Marihuanakonsums auf Volksfesten, darunter auch dem Oktoberfest, damit, dass man Kinder und Jugendliche vom Rauchen dieser Substanz abhalten müsse. Obwohl das Oktoberfest nicht das einzige von dem Verbot betroffene Fest ist, sieht die Opposition das Verbot als klares Beispiel für die Heuchelei der Regierung, die ihrer Meinung nach Kinder vor einer schädlichen Substanz auf einem Fest schützt, das einer anderen schädlichen Substanz gewidmet ist: Alkohol.

Bayern wird in seiner strengen Auslegung des neuen Gesetzes versuchen, das Rauchen von Cannabis sogar in ausgewiesenen Raucherbereichen wie den Gärten von Restaurants und Cafés zu verbieten. Das Verbot wird auch für das Erhitzen von Cannabis und seinen Produkten sowie das Inhalieren seiner Dämpfe gelten.