Das ideale Schiff, um die Ecken der deutschen Spree zu erkunden, ist ein Floß

Der Floßverleih mit dem treffenden Namen Huckleberrys hat seinen Sitz in der Stadt Beeskow, etwa 150 km nördlich von Dresden. Das ca. 3 x 8 m große Schiff verfügt über eine Kabine mit stabilem Dach und Wänden aus Kunststoff, im Inneren befinden sich Bänke, die gleichzeitig als Schließfächer dienen, mit einem Gang dazwischen. Wenn darüber Holzbretter gelegt werden, entsteht ein „Flughafen“ zum Schlafen. Zur Ausstattung gehören Paddel, ein Grill und eine tragbare Trockentoilette.

Als Huckleberry Finn den Mississippi hinuntersegelte

Das Herzstück des Floßes ist der Motor. Die Steuerung erfolgt über einen Steuerknüppel, der zum Drehen dient, und sein Griff, ähnlich einem Motorrad, gibt „Gas“. Ganz einfach, davon überzeugten sich nach und nach alle Mitglieder unseres Inspektionsteams bei einer Probefahrt rund um den Hafen. Und so können wir mit voller Kraft weitermachen. Bäume und hohes Schilf spiegeln sich auf der ruhigen Oberfläche der Spree, ringsum ist Wildnis, nirgends eine Spur von Zivilisation.

Foto: Roman Zvarič

Auf dem Fluss konkurrieren Flöße mit Kajaks und Ruderbooten.

Nur gelegentlich treffen wir auf „Konkurrenz“, ein Kajak oder ein Ruderboot. Häufiger sind unsere Begleiter Enten, Haubentaucher, Möwen, Störche und viele andere Vögel, über die ein Ornithologe einfach tanzen würde. Genau so muss es auf dem Mississippi ausgesehen haben, als Huckleberry Finn ihn hinuntersegelte. Wir fahren abwechselnd, sitzen auf Stühlen am Bug und sonnen uns auf dem Dach. Der Pfeil prallt perfekt ab.

Grillen an Bord

Etliche blinde Abzweigungen und Abzweigungen führen vom Fluss zu nahegelegenen Seen, doch wir bewegen uns „auf der Hauptstraße“ immer noch Richtung Süden zum 15 km entfernten Schwielochsee, wo wir nach etwa drei Stunden ankommen. Das Wetter ändert sich schnell und der Nachmittagsdampf wird durch ein Gewitter am frühen Abend ersetzt. Vor dem starken Wind verstecken wir uns in einer ruhigen Bucht im Wald, wo wir schließlich am alten Steg für die Nacht ankern.

Foto: Roman Zvarič

Auch Kinder werden das Floß nicht verachten.

Es ist nicht einmal einen Fuß breit. Die Sonne scheint zwischen den Wolken und gegen einen Grillabend direkt an Deck ist nichts einzuwenden. Wir schlafen beim Plätschern der Wellen und dem leisen Trommeln des Regens auf dem Dach ein. Der Preis für eine romantische Nacht in der Natur ist jedoch ein nachdrücklicher Weckruf der einheimischen Vögel bereits vor sechs Uhr.

Ein Teppich aus Seerosen

Auf dem Rückweg sehen wir in einer Flussbiegung vielleicht drei Dutzend Fischer mit Gerichten, die aus einem NASA-Katalog gefallen zu sein scheinen. Sie sitzen an Tresen mit Eimern, Schubladen und Fächern, ein bisschen wie ein DJ. Wir machen einen Ausflug zur blinden Schulter. Als wir uns durch den Seerosenteppich dem Ufer nähern, verscheuchen wir die Hirsche. Sie rennen um einen Baum herum, in dessen Krone ein riesiger Storch sitzt.

Die Fahrt durch das verschachtelte Flusslabyrinth zwischen mystisch anmutenden Wäldern ist ein einzigartiges Erlebnis. Auch das Schlafen ist angenehm, obwohl wir zum Beispiel während einer Urlaubswoche zur Abwechslung wohl auch mal eine Nacht im Camp verbringen würden. Huckleberrys Rafts sind an vier weiteren Standorten erhältlich: Berlin, Potsdam, Werder und Neustrelitz und können auch mit einer Kühlbox voller Speisen und Speisen bestellt werden.

Anneliese Schmidt

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