Die deutschen Medien haben völlig versagt. Sie sei den Flüchtlingen gegenüber nicht kritisch eingestellt, heißt es in der Analyse

Die wichtigsten deutschen Tageszeitungen, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, Die Welt, Bild bis hin zu Regionalzeitungen, übernahmen die Rhetorik der Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Sie hat die Parolen der politischen Eliten und deren euphemistisch überzeugende Diktion unkritisch übernommen. Die Medien predigten Parolen einer Willkommenskultur“, heißt es in der Studie. Wer diese offizielle Regierungslinie mit Skepsis betrachtete, wurde in den Augen der Journalisten zum Fremdenfeind.

Die Diskussion wurde völlig erstickt. Statt kritisch zu schreiben, übernahmen die Medien „die Lösung der politischen Eliten“. Die Medien wurden so zu einer Art Aufklärungsbroschüren.

Kritiker wurden durch die Argumente belehrt und „geschult“, dass Deutschland Hunderttausende Migranten als Arbeitskräfte für seine Wirtschaft benötige und dass die Probleme mit der Alterung der deutschen Bevölkerung dank der Flüchtlinge gelöst würden. Den Schlussfolgerungen der Studie zufolge unterschieden die Medien nicht zwischen Rechtsradikalen und einfachen Menschen, die Angst vor dem Flüchtlingszustrom hatten. Die Willkommenskultur ist zu einer Art Zauberformel geworden.

Eine Spirale des Schweigens

Der Leiter des Analystenteams, Michael Haller, weist darauf hin, dass Menschen mit einer anderen oder kritischen Meinung zum Schweigen gebracht wurden, aus Angst, ein „moralischer Paria“ zu werden. Damit sei eine „Spirale des Schweigens“ in Gang gesetzt worden, heißt es in der Studie. Darüber hinaus haben die Menschen das Vertrauen in die Medien verloren und beginnen, sie als Lügner zu bezeichnen.

„Ein großer Teil der Journalisten hat ihre berufliche Rolle ignoriert und die Funktion der Medien vernachlässigt“, sagte Haller. Ihm zufolge sollte die Macht der Meinung den Mangel und die Schwäche von Fakten ausgleichen. Nachrichtentexte wurden oft durch Kommentarpassagen gefärbt. „Sentimentale Geschichten über gute Menschen und sehr wenige kritische und berechtigte Fragen“, argumentiert Haller.

Foto: Wolfgang Rattay, Reuters

Frauke Petryová, Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD)

Laut Haller haben dysfunktionale Medien die Gesellschaft polarisiert und gespalten. Und seiner Meinung nach gab es in einigen Fällen nicht nur Unwissenheit, sondern sogar Verunglimpfungen. Gemeint ist damit die Berichterstattung über die Partei Alternative für Deutschland (AfD), die der Studie zufolge in den Medien stigmatisiert wurde.

Erst nach sexuellen Übergriffen in deutschen Städten während der Silvesterfeierlichkeiten im Jahr 2015 kam es nach Angaben der Studienautoren zu einem Wandel im Berichterstattungsstil.

Anneliese Schmidt

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