Hohe Rohstoffpreise und Versorgungsprobleme belasten die deutsche Wirtschaft seit vielen Monaten. Im Laufe der Zeit wurde klar, dass dies auch Auswirkungen auf den Vorweihnachtsverkauf haben würde. Da sich der geschenkreichste Zeitraum nähert, melden Lieferanten immer mehr Probleme mit der Produktverfügbarkeit.
Obwohl es erst die erste Novemberhälfte ist, können Sie in vielen Geschäften Weihnachtsschmuck kaufen. Verbraucher, die sich für einen solchen Kauf entscheiden, denken auch langsam darüber nach, Geschenke früher zu kaufen. In diesem Jahr ist die Situation besonders, daher lohnt es sich, frühzeitig darüber nachzudenken, um an Weihnachten nicht mit leeren Händen da zu stehen.
Ursachen für häufige Versorgungsprobleme
Hauptgrund für die mangelnde Verfügbarkeit vieler Produkte ist die durch die Pandemie verursachte Krise, die die bisher in den Zyklen betriebenen Lieferketten gestört hat. Außerdem war die Erholung vom Schlimmsten nicht gleichmäßig. In Asien beispielsweise stieg die Gesamtnachfrage stark an, während die deutsche Wirtschaft noch stagnierte. Dadurch konnten viele Schiffscontainer nicht reisen, was die Preise deutlich verteuerte.
Darüber hinaus wird die Verschlimmerung des Effekts der Nichtverfügbarkeit vieler Produkte durch den Mangel an einer Reihe von Rohstoffen und Halbfertigprodukten verursacht. Zudem sind sie oft deutlich teurer, was für Verkäufer aus wirtschaftlicher Sicht nicht günstig ist. Zu solchen Rohstoffen zählen beispielsweise Mikrochips oder Holz.
Wie in diesem Sommer in China werden die Lieferketten problematisch, da Häfen aufgrund eines weiteren lokalen Coronavirus-Ausbruchs geschlossen werden. Infolgedessen werden viele Containerschiffe aufgehalten und Waren können ihren endgültigen Bestimmungsort nicht erreichen. Die Lösung dieser Probleme dauert lange und wird durch die aufeinanderfolgenden Wellen der Pandemie in verschiedenen Ländern behindert.
Welche Produkte können am problematischsten sein?
Große Probleme in diesem Jahr könnten mit der Verfügbarkeit von Spielzeug zusammenhängen. Das wissen auch Hersteller wie Ravensburger, einer der größten deutschen Hersteller von Puzzles und Brettspielen. Lieferengpässe gebe es vor allem bei „Papier, dem mit Abstand wichtigsten Rohstoff“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Auch wichtige Kunststoffprodukte und Elektronikteile fehlen. „Außerdem kommt es zu Verzögerungen durch Engpässe in der Logistik“, so der Sprecher weiter und fügte hinzu, dass Preiserhöhungen wegen gestiegener Kosten „unvermeidlich“ seien.
Tablets, Smartphones und elektronisches Spielzeug in der Produktion erfordern den Einsatz von Chips, die heute selten sind. Hinzu kommt die bereits erwähnte Containerknappheit. „Dies gilt in unterschiedlichem Maße auch für Elektrogeräte wie Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik“, sagt Wolfgang Weber, Vorstandsvorsitzender des Zentralverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie. Viele Hersteller, wie die Carrera Toys GmbH, haben Vorkehrungen getroffen, um eine möglichst hohe Warenverfügbarkeit während der Ferienzeit zu gewährleisten.
Nach Spielzeug und Elektronik sind Bücher die drittbeliebteste Geschenkidee zu Weihnachten. Auch die Verlagsbranche kämpft mit hohen Rohstoffpreisen, da auch das Papier langsam zur Neige geht. „Besonders angespannt sind die Märkte für Holz und Papier“, sagt Jörg Alt, Produktionsleiter bei Deutschlands größtem Verlag CHBeck. Das spüren auch Buchhändler. Viele Bücher haben mittlerweile längere Lieferzeiten, Nachdrucke und Neuauflagen sind schwieriger. Normalerweise können Handelsbücher über Nacht etwa eine Million Titel liefern, was nicht so einfach ist.
Es gibt auch Probleme mit Kleidung, die vielleicht nicht das kreativste Geschenk ist, aber dennoch recht beliebt ist. Bereits im September klagte die schwedische Kette H&M über Lieferprobleme und rechnete mit weiteren Verzögerungen. Experten gehen davon aus, dass es in der zweiten Dezemberhälfte auch zu Problemen mit der Verfügbarkeit von Alkohol und Weinen, Kosmetika und Süßwaren kommen kann. Aus diesem Grund fordern sie Sie auf, über den Kauf der meisten Weihnachtsgeschenke im November nachzudenken.
Quelle: t-online.de / Foto: depositphotos.com von irensisterworld.gmail.com

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