In Werlte / Emsland wurde die weltweit erste Industrieanlage zur CO2-neutralen Herstellung von strombasiertem Kerosin offiziell eingeweiht. Sie wird von der Klimaschutzorganisation Atmosfair betrieben und produziert synthetischen Kerosin aus Wasser, CO2 und erneuerbarem Strom (Power-to-Liquid = PtL).
Das Werk Werlte, nahe der nordwestlichen Grenze Deutschlands zu den Niederlanden, wird Wasser und Strom aus vier nahegelegenen Windparks nutzen, um Wasserstoff zu produzieren. Wasserstoff wird mit Kohlendioxid kombiniert, um Rohöl zu produzieren, das dann zu Düsentreibstoff raffiniert werden kann.
Bei der Verbrennung von synthetischem Kerosin wird nur so viel CO2 in die Atmosphäre freigesetzt, wie zuvor zur Herstellung des Kraftstoffs entzogen wurde, und ist damit „klimaneutral“.
Der Luftverkehr ist derzeit für rund 2,5 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich. Während andere Transportmittel wie Autos zunehmend elektrifiziert werden, ist die Herausforderung, große batteriebetriebene Flugzeuge zu bauen, zumindest für kommerzielle Flüge noch sehr komplex.
Synthetisches Kerosin
Saubere Kraftstoffe können helfen, das Problem zu lösen. „Die Ära, in der Kohle, Öl und Erdgas verbrannt werden, geht zu Ende“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Eröffnungsfeier der neuen Anlage. „Gleichzeitig sollte niemand den Traum vom Fliegen opfern. Deshalb brauchen wir Alternativen zum herkömmlichen, klimaschädlichen Kerosin. ‚
Lufthansa Partner des Projekts
Die Lufthansa Group ist Partner des Pionierprojekts und einer der ersten Kunden, der dieses nachhaltige, strombasierte Kerosin bezieht. Bisher setzen die Airlines der Lufthansa Group auf nachhaltige Flugkraftstoffe biogenen Ursprungs, die aus landwirtschaftlichen Abfällen oder Altspeisefetten hergestellt werden. Denn PtL-Kraftstoffe werden noch nicht industriell hergestellt, sondern sind nur in Labormengen verfügbar.
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