Die deutsche Polizei hat eine Razzia gegen Neonazis durchgeführt. Extremisten beeinflussten Kinder und förderten Rassismus | iRADIO

Am frühen Mittwochmorgen hat die deutsche Polizei Razzien in zwölf Bundesländern gegen Mitglieder der von Bundesinnenministerin Nancy Faeser verbotenen Neonazi-Gruppe Die Artgemeinschaft durchgeführt. Dies teilte die Agentur DPA mit. Ihr zufolge versuchte die Gruppe, Einfluss auf Kinder und Jugendliche zu nehmen und unter ihnen rechtsextreme Ideologie zu verbreiten.




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Die deutsche Polizei führte am frühen Mittwochmorgen eine Razzia in zwölf Bundesländern gegen Mitglieder der Neonazi-Gruppe „Gemeinschaft der Arten“ durch Foto: Jan-Philipp Strobel | Quelle: DPA/Profimedia

Letzte Woche gingen die deutschen Behörden hart gegen eine weitere Neonazi-Gruppe, Hammerskins Deutschland, vor und lösten sie auf.

Nach Angaben der DPA-Agentur durchsuchte die Polizei das Hauptquartier der Organisation sowie die Wohnungen von 39 Personen, die sie als Mitglieder der Gruppe identifizierte. Die Vorbereitung der Intervention und Auflösung der Gruppe dauerte etwa ein Jahr.

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Der Name „Species Community“ beruhe auf dem zentralen Ziel der Gruppe, nämlich dem Bemühen, die eigene „Spezies“ zu erhalten, die in der NS-Ideologie mit Rasse identisch sei, betonte die DPA.

Im vollständigen Namen bezeichnet sich die Gruppe als „germanische Glaubensgemeinschaft“, die das Leben nach „artgemäßen“ Regeln gestalten will.

Laut einer Mitteilung des Innenministeriums verbreitete die Organisation NS-Ideologie und bekennte sich zu Rassismus und Antisemitismus. „Diese rechtsextreme Gruppe hat versucht, durch abscheuliche Indoktrination von Kindern und Jugendlichen neue Verfassungsfeinde zu erziehen“, sagte Innenministerin Faeserová.

Nazi-Ideologie

Nach Angaben des Innenministeriums verbreitete die Gruppe unter dem Vorwand, an germanische Götter zu glauben, eine Ideologie, die der der Nazis sehr ähnelte.

Beispielsweise gab die Organisation ihren Mitgliedern Hinweise zur Auswahl eines Partners geeigneter nord- oder mitteleuropäischer Herkunft. Menschen anderer Herkunft wurde von der Organisation nicht die gleiche Menschenwürde zuerkannt. Sie ermutigte ihre Mitglieder, so viele Kinder wie möglich zu haben.

Nach Angaben der DPA-Agentur gilt das Verbot für die Organisation und ihre angeschlossenen Gruppen, die nach Angaben der Geheimdienste 150 Mitglieder haben.

Das Verbot der Gruppe wurde von der Berliner Niederlassung der jüdischen Organisation American Jewish Committee begrüßt. Ihr Direktor, Remko Leemhuis, sagte, dass Ministerin Faeser mit dem Verbot der Artengemeinschaft „ihre Politik der Bekämpfung des Rechtsextremismus konsequent fortsetzt“.


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Er wies auch darauf hin, dass Mitglieder der neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund, die zwischen 2000 und 2007 neun Männer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin ermordete, an den Veranstaltungen der verbotenen Organisation teilnahmen.

Letzte Woche ließ Faeser die Neonazi-Bewegung Hammerskins Deutschland verbieten. Anschließend durchsuchte die Polizei die Wohnungen von rund 30 mutmaßlichen Mitgliedern der Organisation. Die Hauptidee der aus den Vereinigten Staaten von Amerika stammenden Bewegung bestand darin, die Reinheit der weißen Rasse zu bewahren.

Faeserová und auch das Bundesamt für Verfassungsschutz, wie sich der zivile Abwehrschutz Deutschlands offiziell nennt, bezeichnen in ihren regelmäßigen Jahresberichten den Rechtsextremismus als größte Gefahr für die deutsche Demokratie.

Die Zahl der Anhänger der extremen Rechten stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um fast 6.000 auf 38.800 Menschen Spionageabwehr Sie begründete dies damit, dass erstmals Mitglieder der populistischen und rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland in die Liste aufgenommen wurden. Der Spionageabwehrdienst überwacht sie wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus, die Partei weist solche Vorwürfe jedoch zurück.

Das Bundesinnenministerium geht regelmäßig gegen neonazistische und rechtsextreme Organisationen vor. Faesers Vorgänger Horst Seehofer verbot 2020 die rechtsextremen Gruppen Combat 18, Nordadler und Wolfsbrigade 44.

CTK

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Marten Eichel

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