Deutschland hat der Deutschen Welle zufolge die Zertifizierung von Nord Stream 2 verweigert. Die örtliche Bundesnetzagentur erklärte, das Unternehmen, das den deutschen Teil der Gaspipeline verwalten sollte, entspreche nicht den Anforderungen eines „unabhängigen Betreibers“.
Deutschland hat die Zertifizierung von Nord Stream 2 ausgesetzt, bis die Vermögenswerte an ein deutsches Unternehmen übertragen werden
In der Nord Stream 2-Pipeline hat es eine Verschiebung gegeben. Obwohl dies erst kürzlich abgeschlossen wurde, wird russisches Gas erst nach Erledigung aller notwendigen Formalitäten nach Europa fließen. Sieht so aus, als würde es noch eine Weile dauern. Deutschland hat laut Deutsche Welle die Zertifizierung ausgesetzt Nord Stream 2.
Die örtliche Regulierungsbehörde, die Bundesnetzagentur, gab am Dienstag die Gründe für ihre Entscheidung bekannt. Das Unternehmen, das als Betreiber des deutschen Teils der Gaspipeline auftreten soll, erfülle ihrer Ansicht nach nicht die Unabhängigkeitsvoraussetzungen. Denn ein solches Unternehmen muss nach deutschem Recht organisiert sein. Inzwischen wurde es in der Schweiz registriert.
Die Nord Stream AG hat beschlossen, tatsächlich eine deutsche Tochtergesellschaft zu gründen. Deutschland hat die Zertifizierung von Nord Stream 2 so lange zurückgehalten, bis die Eigentümer der Gaspipeline ihr alle wichtigen Vermögenswerte und Humanressourcen übertragen haben.
Diese und keine andere Entscheidung der Bundesnetzagenturen konterkariert eigentlich die Pläne, den Gastransport über Nord Stream 2 zügig zu starten. Alles deutet jedoch darauf hin, dass es sich um eher vorübergehende, rein formale Komplikationen handelt.
Die Entscheidung der deutschen Regulierungsbehörde ist ein Erfolg der Bemühungen, die Eigentümer der Gaspipeline dazu zu zwingen, sich an die Strenge des EU-Rechts zu halten
Erwähnenswert ist, dass die Zertifizierungsentscheidung des deutschen Betreibers noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden muss. Inzwischen wird Nord Stream 2 von vielen europäischen Ländern, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, als ernsthafte Bedrohung für die Energiesicherheit der Europäischen Union angesehen.
Die jüngsten Turbulenzen um die Reduzierung der russischen Gaslieferungen nach Westeuropa bestätigen diese Befürchtungen nur. Viele Kommentatoren betrachten dies als einen Versuch, die Nord Stream 2-Zertifizierung zu erzwingen, um das künstlich herbeigeführte Wachstum zu beschleunigen Spritpreise. Nun scheint die für den Kreml günstige Situation aufgrund der Entscheidung der deutschen Regulierungsbehörde derzeit unmöglich.
Damit nicht genug, haben sich Unternehmen wie die polnische PGNiG oder die ukrainische GTSOU und Naftogaz dem Verfahren vor der Bundesnetzagentur angeschlossen. Der wichtigste Vorwurf der Gegner von Nord Stream 2 ist der Wunsch der Eigentümer der Gaspipeline, die Strenge des EU-Rechts nicht anwenden zu müssen. Daher ist das Unternehmen in der Schweiz und nicht in Deutschland registriert.
Vieles deutet darauf hin, dass sich die Atmosphäre um Nord Stream 2 in den letzten Monaten deutlich verändert hat. Obwohl die deutschen Behörden seit langem argumentieren, dass es sich um ein rein geschäftliches Projekt handelt, glauben heute nur wenige Menschen an solche Zusicherungen. Die polnischen Argumente in dieser Angelegenheit werden von den Amerikanern geteilt, und das britische Außenministerium hat kürzlich die Sperrung von Nord Stream 2 gefordert.
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