Deutsche kehren zur Debatte über Beschränkungen auf Autobahnen und Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen zurück | Welt

Ob Deutschland endlich ein generelles Tempolimit auf Autobahnen verabschieden wird, wird erst in den kommenden Monaten geklärt, wenn die Verfassung der neuen Bundesregierung beschlossen ist. Dies ist ein sehr kontroverses Thema, das zumindest in jeder Legislative debattiert wird.

Stefan Bratzel, Leiter des Center for Automotive Management in Bergisch Gladbach, vergleicht die keine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Bundesstraßen mit der Frage des Waffenrechts in den Vereinigten Staaten. Dies sind zwei Themen, die viele Bürgerinnen und Bürger betreffen und zu hitzigen Debatten führen.

Die deutschen politischen Parteien sowie das Land selbst sind in dieser Frage gespalten. Die Konservativen der Christlich Demokratischen Union (CDU) von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihres bayerischen Partners CSU, der Liberaldemokratischen Partei (FDP) und der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) sind gegen die Auferlegung der Grenzen. Die SPD, die Grünen und die Linkspartei sind dafür.

Deutschland ist keine Ausnahme

Aber ist es möglich, auf Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu verhängen? Es ist schwer zu sagen. SPD und Grüne haben die Maßnahme bei ihrer gemeinsamen Regierung zwischen 1998 und 2005 nicht verhängt. Damals war die SPD noch dagegen. Der Anführer der Legende, Bundeskanzler Gerhard Schröder, trug sogar den Spitznamen „Autokanzler“. Geschwindigkeitsbegrenzungen waren damit undenkbar – aber mit der aktuellen SPD sogar möglich.

Man hört oft, dass Deutschland das einzige Land der Welt ist, das keine Geschwindigkeitsbegrenzungen verhängt, was nicht stimmt. Gleiches gilt für Afghanistan, Bhutan, Myanmar, Burundi, Haiti, Mauretanien, Nepal, Nordkorea, Vanuatu und Teile Indiens.

Fakt ist aber, dass die Verhältnisse in keinem dieser Länder mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Viele verfügen nur über rudimentäre Straßennetze, deren Qualität nicht mit deutschen Autobahnen zu vergleichen ist.

Mythen und Wahrheiten über Autobahnen

Ein Mann befiehlt einem Pferd, seinen Buggy über eine Wiese neben einer Autobahn in Frankfurt am Main zu ziehen — Foto: Michael Probst/AP

Dennoch ist Deutschland das einzige westliche Industrieland, in dem es keine generellen Straßenbeschränkungen gibt, obwohl etwa 30 % des Straßennetzes eine Höchstgeschwindigkeit haben und weitere 10 % temporär je nach Verkehrs- und Wetterlage festgelegt werden. .

Es wird auch gesagt, dass Deutschland das einzige Land in Europa ist, das keine Straßenbeschränkungen auferlegt, was teilweise stimmt.

Die zwischen England und Schottland gelegene Isle of Man ist weder Teil der Europäischen Union noch des Vereinigten Königreichs, unterliegt jedoch der britischen Krone. Bei einer Abstimmung im Jahr 2006 lehnte die Mehrheit der 80.000 Einwohner die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen ab. Ein Großteil der 800 Kilometer des lokalen Straßennetzes ist jedoch nicht so gebaut, dass es zum Fahren mit hoher Geschwindigkeit einlädt.

Eines der Argumente der Verteidiger der Grenzwerte ist die Reduzierung der CO2-Emissionen durch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei niedrigeren Geschwindigkeiten.

Nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes hat das Land im Jahr 2018 knapp 860 Millionen Tonnen CO2 emittiert, davon stammen rund 158 Millionen Tonnen aus dem Verkehr. Nach Schätzungen der Behörde würde ein generelles Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen den Ausstoß von 2 Millionen Tonnen Kohlendioxid verhindern.

Befürworter von Geschwindigkeitsbegrenzungen behaupten auch, dass die Maßnahme die Zahl der Verletzten und Toten bei Verkehrsunfällen reduzieren würde. Laut Statistik gab es im Jahr 2020 jedoch mehr Tote bei Unfällen auf Bundes- und Überlandstraßen als auf Autobahnen.

Dies liegt unter anderem daran, dass auf Bundesstraßen die Fahrspuren breiter und vom Gegenverkehr materiell getrennt sind. Nach Schätzungen des größten deutschen Automobilclubs Adac sind die Unfallstatistiken in Ländern mit allgemeiner Geschwindigkeitsbegrenzung wie Belgien, Frankreich und den USA nicht besser als in Deutschland.

Langzeitbelichtung Foto zeigt Autos auf einer Autobahn in Frankfurt am Main — Foto: Michael Probst/AP

Verringert den Widerstand gegen allgemeine Grenzen

Die Argumente liegen vor, und das Land ist gespalten. Der mächtige Adac mit 21 Millionen Mitgliedern hat sich früher gegen die Auferlegung von Grenzen eingesetzt, aber keine expliziten Empfehlungen dazu ausgesprochen.

Zuvor waren die meisten ihrer Mitglieder gegen die Maßnahme, aber die Situation hat sich geändert: Derzeit sind 50 % dafür und 45 % sind dagegen – der Rest bleibt unentschlossen oder möchte keine Meinung äußern.

Professor Bratzel hält eine Lösung des Problems für möglich, da sich immer mehr Deutsche für Elektromobilität entscheiden.

„Fahrer von Elektroautos fahren in der Regel nur mit Geschwindigkeiten von 120 und 130 Stundenkilometern, sonst sinkt die Reichweite der Batterien erheblich.“

Aldrich Vonnegut

"Professioneller Kommunikator. Hipster-freundlicher Schöpfer. Gamer. Reiseexperte. Kaffeekenner."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert